Unterwegs auf romantischen und historischen Pfaden

„Ich sah Heidelberg an einem völlig klaren Morgen, der durch eine angenehme Luft zugleich kühl und erquicklich war. Die Stadt in ihrer Lage und mit ihrer ganzen Umgebung hat, man darf sagen, etwas Ideales.“

(aus: Johann Wolfgang von Goethe – Tagebücher, 1797)

Der Wettergott meinte es nicht so gut, als sich die Klasse 7b mit ihrer Klassenlehrerin Frau Seidelmann und ihrer Geografielehrerin Frau Libuda am Montagmorgen, den 17.6.24 um 7 Uhr am Bahnhof in Bühl trafen.

Vor uns lag ein ereignisreicher, kulturell und historisch ansprechender Tag ganz im Zeichen des Heidelberger Dreiklangs.

Wir erreichten den Hauptbahnhof mit Verspätung um kurz nach 9 Uhr und fuhren mit der Bergbahn hinauf zum Heidelberger Schloss, dem Inbegriff der deutschen Romantik.

Dort wurden wir von Frau Steinbeck zu einer klassischen Schlossführung empfangen. Die Klasse lernte die Innenräume des Schlosses, der ehemaligen Residenz der Kurfürsten von der Pfalz im 16./17. Jahrhundert kennen. Eingebettet in die Liebesgeschichte des Markgrafen und seiner englischen Prinzessin Elisabeth Stuart erfuhren die Schüler einiges über das Leben in der damaligen Zeit. Besonders faszinierend fand die Klasse das „Spuckloch“, hier konnte man sich nach einer üppigen Mahlzeit, einfach wieder der Speisen entledigen. Eine besondere Faszination übte auch die alte Apotheke, das dicke Weinfass und der Thronsaal auf die Schüler aus.

Danach wanderten wir den Schlossberg hinab und waren am Herkulesbrunnen, bei der Heiliggeistkirche, mit unserer Stadtführerin Frau Auhagen verabredet. Wir warfen einen Blick in den Kirchenraum der evangelischen Kirche, bestaunten die außergewöhnlichen Kirchenfenster und erfuhren deren ganz eigene Geschichte.

Frau Auhagen zeigte uns die Heidelberger Altstadt mit all ihren Facetten und so wurde ein bisschen die Vergangenheit der romantischen Stadt mit ihren Dichtern und Denkern für die Klasse lebendig. Vorbei ging es am Geburtshaus des Reichspräsidenten Friedrich Ebert, Deutschlands ältester Universität mit dem Studentenkarzer, der Karl-Theodor Brücke, die ein beliebtes Motiv für Besucher ist und das Ende der Führung war schließlich an der Jesuitenkirche.

Nach so viel Kultur war es Zeit für eine Mittagspause. Die Schüler konnten sich nun ausruhen und wieder Energie tanken für einen ausgiebigen Stadtbummel in der Hauptstraße von Heidelberg, einer der längsten Fußgängerzonen Europas. In Kleingruppen wurden einschlägige Schnellimbissrestaurants und Bekleidungsgeschäfte unsicher gemacht.

Pünktlich um 16 Uhr trafen sich alle Schüler mit ihren Lehrerinnen, um gemeinsam den letzten Programmpunkt zu erleben, eine Neckarschifffahrt mit der Weißen Flotte.

Die Nachmittagssonne kam tatsächlich noch zum Vorschein und die Klasse genoss während der Fahrt die herrliche Aussicht auf das Schloss, die herrschaftlichen Villen und die Neckarauen. Die Weiße Flotte meinte es gut mit uns, jeder bekam zur Fahrt ein Erfrischungsgetränk serviert. Besser kann man einen Tag in Heidelberg nicht ausklingen lassen.

Glücklich und müde kamen wir um 19.30 Uhr am Bahnhof in Bühl an und die Schüler wurden von ihren Eltern wieder in Empfang genommen.

Text und Bilder: T. Seidelmann